Bericht Südkurier vom 24.08.2020
- Corona-Pandemie sorgt für viele Unwägbarkeiten
- Bisherige Kosten in überschaubarem Rahmen
- Vereinsmitglieder und Vereine zeigen Verständnis
Nachdem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betont hatte, er könne sich in Zeiten der Corona-Pandemie nicht vorstellen, dass es 2021 Fastnacht geben könne, wird dieses Thema auch in der Region heiß diskutiert. Während es aus Sicht der Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) für eine Entscheidung noch zu früh ist und auch die Narrenvereinigung Hegau-Bodensee vor zu großer Hast warnt, hat die Vereinsspitze des Narrenvereins Randenmale Rengetsweiler bereits in einer Sitzung am 17. Juli eine Entscheidung gefällt.
Der rührige Narrenverein verschiebt seinen ursprünglich am 16. Januar 2021 geplanten Großen Dämmerumzug anlässlich des „40+1“. Vereinsbestehens auf den 22. Januar 2022. Dieser Entschluss sei „schweren Herzens“ gefällt worden, unterstreicht Schriftführerin Ulrika Obert. Vorsitzender Patrick Poferl und seine Stellvertreterin Kerstin Schellenberg begründen die Verschiebung mit den Ängsten, Risiken und Ungewissheiten durch die Corona-Pandemie. Man könne nicht voraussehen, wie sich diese entwickle und einschätzen, welche Auflagen es für die Veranstaltung gebe.
Rücksprache mit dem Gesundheitsamt
Vor der Entscheidung hatte die Vereinsspitze Rücksprache mit dem Gesundheitsamt gehalten. Ferner belaufen sich zum jetzigen Zeitpunkt die bisher entstandenen Kosten noch im überschaubaren Rahmen, sind Poferl und Schellenberg froh. „Die Vereinsmitglieder und die Vereine, die die Besenwirtschaften bewirtet hätten, hatten Verständnis für unsere Entscheidung“, schildert Patrick Poferl. Auch der Zeltverleih zeigte Verständnis und so entstanden keine Stornierungskosten für das reservierte große Festzelt.
Neuer Termin am 22. Januar 2022
Der neue Termin für den Großen Dämmerumzug wurde auf den 22. Januar 2022 festgelegt. „Der Rest bleibt wie gehabt“, verspricht Poferl. Das Konzept für den Dämmerumzug war bereits bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und alle Planungen sozusagen in „trockenen Tüchern“. Dem Verein lagen bereits die Zusagen von 2500 Umzugsteilnehmern vor. Diese Zusagen sind die Grundlage für die neuen Planungen.
Am Nachmittag des 22. Januar 2022 soll es eine Narrenmesse geben, danach einen Zunftmeisterempfang. „Damit die kleinen Kinder den Umzug mit Oma und Opa noch anschauen können und man vom Umzug noch was sieht, findet dieser gegen 16 bis 17 Uhr statt“, beschreibt der Vereinsvorsitzende. In der Halle bewirtet der Narrenverein Randenmale selbst die Gäste, auf dem Festplatz rund um die Halle werden Getränke und Speisen von Vereinen aus Rengetsweiler und dem Umland angeboten. Sogar eine Caféstube für Busfahrer soll es geben.
Der Narrenverein
1980 wurde der Verein Randenmale Rengetsweiler gegründet und zählt aktuell 80 aktive und 20 passive Mitglieder. Die Fasnetsfigur „Randenmale“ entstammt dem Rengetsweiler Waldgebiet „Randen“. Damit die Kinder zum Einbruch der Dunkelheit nach Hause kamen, war im Dorf die Sage über ein Männlein entstanden, das nachts aus dem Wald ins Dorf schleichen würde. Auch soll dieses Männlein alljährlich zur Fasnetszeit in den Ort gekommen sein, um zu erzählen, wer unterm Jahr etwas „gebozget“ hat, wem etwas Lustiges passiert ist oder wer von wem auf die Schippe genommen wurde, erzählt die Vereinsgeschichte. Neumitglieder, die Täuflinge, stellen sich alle zwei Jahre bei der Maskentaufe Aufnahmeritualen und Herausforderungen.